Proteinschädigung? Überprüfung der Trypsininhibitoraktivität von Sojaprodukten

Prüfung von Sojaprodukten hinsichtlich einer ausreichenden thermischen Behandlung.

Beim Einsatz von Sojaprodukten wie Sojavollbohne, Sojakuchen oder Sojaextraktionsschrot in der Fütterung spielen neben den wertgebenden Inhaltstoffen wie Trockensubstanz, Rohprotein, Rohfett, Rohfaser und Aminosäuren auch Gehalte an antinutritiven Soffen wie Trypsininhibitoren eine wichtige Rolle. Eine nicht ausreichende Reduzierung dieser verdauungshemmenden Inhaltsstoffe durch eine thermische, hydrothermische oder druckthermische Aufbereitung können zu einer verminderten Futteraufnahme oder zu einer reduzierten Proteinwertigkeit führen. Aber auch eine zu starke Toastung/Erhitzung kann zu Proteinschädigungen bzw. einer verringerten Proteinverdaulichkeit führen.

Zur Überprüfung einer ausreichenden Aufarbeitung bietet die LUFA Nord-West jetzt neben dem indirekten Verfahren der Ureaseaktivität auch eine direkte Bestimmung der Trypsininhibitoraktivität (TIA) nach DIN EN ISO 14902; 2022-08 an. Die Trypsininhibitoraktivität soll bei optimal aufbereiteten Sojaprodukten kleiner als 4 mg/g sein, die Ureaseaktivität kleiner als 0,5 mg N/g/min. Die TIA kann auch bei Ackerbohnen oder Mischfuttermitteln angewendet werden.

Zur Feststellung einer zu starken Toastung kann die Eiweißlöslichkeit in Kalilauge nach DIN EN ISO 14244; 2016-10 bestimmt werden. Diese sollte größer 72 % sein. Die Eiweißlöslichkeit in KOH kann auch zur Kontrolle von thermisch behandelten Raps- und Sonnenblumenprodukten herangezogen werden.

Die Bestimmung der drei Qualitätsparameter Ureaseaktivität, Trypsininhibitoraktivität und Eiweißlöslichkeit in KOH sowie wertgebender Inhaltstoffe bietet die LUFA Nord-West zuverlässig nach anerkannten Methoden an.